Was ist ED?
Das Ellbogengelenk wird von drei Knochen gebildet: dem Oberarmknochen, Elle und Speiche. Die Gelenkflächen dieser drei Knochen müssen genau zueinander passen und mit einer intakten Knorpelschicht bedeckt sein, damit Bewegung reibungsfrei stattfinden kann.
Die ED ist eine Fehlbildung des Gelenks, meistens angeboren oder wachstumsbedingt. Es bildet sich eine Stufe, die Gelenkflächen passen nicht zueinander, Gelenkflächen und Knorpel werden geschädigt, es entstehen Gelenkentzündungen und langfristig Arthrose. Die Hunde haben Schmerzen und lahmen.
Welche Formen der ED gibt es :
Es gibtverschiedene Formen der ED. Die häufigsten sind:
Fragmentierter Processus coronoideus (FPC oder auch FCP)
Ein Knochenvorsprung (Processus coronoideus) wird durch Wachstumsstörungen zu stark belastet und bricht, was Stufenbildung und Reibung mit sich bringt.
Isolierter Processus anconeus (IPA)
Eine Wachstumsfuge am Oberarmknochen schließt sich durch Wachstumsstörung der Elle oder Speiche nicht und es kommt zur Stufenbildung im Gelenk.
Osteochondrosis dissecans ( OCD)
Durch Entwicklungsstörungen bildet sich eine zu dicke Knorpelschicht, die nicht ausreichend ernährt werden kann und abstirbt.
Was sind die Ursachen für ED?
Die Erbliche Komponente
allerdings: nicht jeder Hund, dessen Elterntiere ED-Träger sind, entwickeln selbst eine ED und umgekehrt können Elterntiere, die ED-frei sind, erkrankte Nachkommen haben.
Wachstumsstörungen
z.B. durch falsche Fütterung (zu lange zu energiereiches Welpenfutter) oder Überversorgung mit Futtermittelzusätzen wie z.B. Kalzium.
Konstitution des Hundes
großwüchsige Hunde mit kompakter Körperform neigen eher zur ED als muskulöse schlanke Hunde(rassen).
Überbeanspruchung des Bewegungsapparates
mechanische und traumatische Ursachen
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Die Entstehung der Krankheit ist sehr komplex. Es gibt Fälle, in denen trotz optimaler Haltung schwere ED auftritt und es gibt Hunde, bei denen die ED glimpflich verläuft, obwohl entsprechend der Theorien alles falsch gemacht wurde.
Wie äußert sich ED?
- leichte bis mittlere Lahmheit der Vordergliedmaßen (auch mit Unterbrechungen)
-Die Stellung des Ellbogengelenks ist nach außen oder innen gedreht
- passives Strecken des Gelenks ist schmerzhaft
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Zur endgültigen Diagnosestellung sind Röntgenaufnahmen erforderlich (in schwierigen Fällen CT oder Arthroskopie)!
Wie behandelt man Ellbogendysplasie?
!Tierärztliche Behandlung!
Grundsätzlich steht man bei der Diagnose ED vor der Entscheidung, ob eine chirurgische oder nichtchirurgische Behandlung durchgeführt werden soll. Egal für was man sich entscheidet, kann die Arthrose des Gelenks nicht verhindert werden.
Operation: Bei der OCD und der IPA entscheidet man sich meistens für eine OP und die so früh wie möglich ( möglichst bis zum 7. Lebensmonat). Für welche OP-Methode man sich entscheidet, muss gemeinsam mit dem Tierarzt besprochen werden ( z.B. Entfernung des freien Knochenteils, Fixierung mit Schraube etc.). Heutzutage wird häufig minimalinvasiv mit Arthroskopie operiert.
Konservativ: Bei geringfügiger oder nur selten auftretender Lahmheit kann die Behandlung auch ohne OP und mit Schmerzmedikation erfolgen. In den schmerzhaften Phasen gibt man möglichst für ein paar Tage ein cortisonfreies Schmerzmittel. Der Hund sollte in dieser Zeit (und am besten noch ein paar Tage länger) streng geschont werden und erst wieder langsam an Belastungen gewöhnt werden.
Physiotherapie!
Die Physiotherapie ersetzt auf keinen Fall die tierärztliche Behandlung, sollte aber auf jeden Fall begleitend erfolgen.
Hier gibt es verschiedenste physiotherapeutische Methoden zur Schmerzlinderung, Muskelentspannung, Muskelkräftigung und später für Ausdauer- und Konditionstraining.
Nahrungsergänzung
Auch hiergibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Glucosamin und Chondroitin zum Knorpelaufbau
- getreidefreie Ernährung
- Grünlippmuschelextrakt (in Kuren oder dauerhaft)
- MSM (Methyl-Sulfanyl-Methan) - organische Schwefelverbindung, die bei Schmerz und Entzündungen helfen kann
- Braunhirsemehl
- Dexboronals pflanzliches "Schmerzmittel"
usw. usw.
Alternativmedizin
z.B.Homöopathie, Goldakupunktur
Gewichtsreduktion
Bei Hunden mit ED und anderen Gelenkerkrankungen bedeutet jedes Kilogramm Übergewicht eine Überlastung, Schmerzen und einen beschleunigten Gelenkverschleiß.
Belastungsanpassung
Hunde mit ED und anderen Gelenkerkrankungen sollten möglichst nicht Springen ( z.B. in oderaus dem Auto). Ebenso gilt dies für plötzliche Richtungswechsel, Start- und Stoppspiele, Klettern und stoßartige Belastungen.
Man muss auf regelmäßige, gleichmäßige Bewegung achten so wie Schwimmen, Laufen auf weichem Boden usw.
Fazit
Das Ellbogengelenk kann durch keine Behandlungsmöglichkeit geheilt werden und somit kann man die Arthrosen nicht vermeiden, aber der Erkrankungsprozess kann häufig hinausgezögert werden, so dass viele Hunde über lange Jahre ein normales Leben führen können.